Das Rote Moor in der Rhön

Wichtiger Beitrag zum natürlichen Klimaschutz

Als einzigartige Ökosysteme bieten Moore nicht nur Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen, sondern leisten einen wichtigen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz auf unserem Planeten.


Was ist ein Moor?

Moore sind nasse Lebensräume. Durch ständigen Wasserüberschuss aus Niederschlägen und Mineralbodenwasser entsteht Sauerstoffmangel, der dazu führt, dass organische Substanzen nicht vollständig abgebaut werden. Pflanzen verwesen also nicht, sondern werden abglagert – als Torf. Das Rote Moor in der Rhön ist ein Hochmoor. mehr


Wie ist es entstanden?

Als Produkte der Nacheiszeit sind Moore vor rund 12.000 Jahren entstanden. Damit gelten sie – geologisch betrachtet – als sehr jung. Die Entstehung des Roten Moores war möglich, weil die Rhön während der letzten Eiszeit nicht von Gletschern bedeckt war. Große Mulden wurden durch tonige Sedimente aus dem Tertiär und witterungsbeständige Basalte aus vulkanisch aktiver Zeit abgedichtet. mehr


Was ist geschehen?

Über Jahrtausende war das Rote Moor ein intaktes Ökosystem. Doch 1809 begann der Torfabbau und wurde 175 Jahre lang betrieben. Grund dafür war der steigende Bedarf nach Brennmaterial, später auch die heilende Wirkung von Moorbädern. Das Ergebnis: die Hochmoorfläche schrumpfte, wurde entwässert und verheidete. Das sensible Ökosystem geriet mehr und mehr aus dem Takt. mehr


Warum ist es schützenswert?

Durch Einlagerung von Kohlenstoff verlangsamen Moore den Klimwandel. Moorschutz ist Klimaschutz, aber zugleich auch Natur- und Artenschutz. Denn das Rote Moor bietet Lebenraum für viele seltene Pflanzen- und Tierarten wie Sonnentau oder Birkhuhn. Spezialisiert auf die Lebensbedingungen im Moor, das durch Torfabbau stark beschädigt wurde, sind viele von ihnen gefährdet. mehr


Wie hilft der Mensch?

Nachdem 1979 das gesamte Areal um das Rote Moor als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde, begann unverzüglich die Renaturierung. Um das Moor wieder zu vernässen und wachsen zu lassen, wurden von 1981 bis 1986 teils aufwendige Schutzmaßnahmen unterschiedlicher Art durchgeführt. Deren Erfolg zeigt sich schließlich im Vorkommen von 36 Säugetier- , über 120 Vogel- und zahlreichen Pflanzenarten. mehr